Menschen vertrauen ihr Geld der Kirche an, um diakonische und kirchliche Arbeit zu ermöglichen. In Kirche und Diakonie geschieht der Umgang mit Geld in der Verantwortung vor Gott und den Menschen – das gilt auch für Geldanlagen.
Kirchliches Geld wird angelegt, um künftigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Investiertes Geld bleibt Eigentum der Anlegenden, sie haben Verantwortung für die Wirkungen der Geldanlage.
Um dem gerecht zu werden, werden neben den ökonomischen auch ethisch-nachhaltige Ziele verfolgt: Das Geld von Kirche und Diakonie soll im Einklang mit Gottes Geboten und dem jeweiligen Auftrag angelegt werden.
Daran arbeiten wir mit unserem regelmäßig aktualisierten Leitfaden und weiteren Aktivitäten – und freuen uns über den Austausch zu ethisch-nachhaltigen Geldanlagen.
Der AKI fördert seit 2008 die ethisch-nachhaltige Geldanlage im Bereich der evangelischen Kirche und Diakonie.
Als eine gemeinsame Initiative seiner Mitglieder und Partner unterstützt und ergänzt er deren eigene Aktivitäten.
Der AKI ist eine unselbständige Einrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Der Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche erscheint im Februar in der 5. Auflage. Fast vier Jahre nach der letzten Aktualisierung hat der AKI in einer Fachgruppe unter der Leitung von Klaus Bernshausen den Leitfadentext überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. In einer digitalen Veranstaltung für alle Interessierten stellt Herr Bernshausen das erweiterte Kompendium vor. Nähere Informationen sind demnächst an dieser Stelle zu finden oder auf Anfrage an die Geschäftsstelle aki@aki-ekd.de erhältlich.
Der AKI hat eine Übersicht über die Engagementdialoge veröffentlicht, die in den Jahren 2021 und 2022 hauptsächlich zu den Themen Menschenrechtsrisiken, Klimastrategien und ihre Umsetzung sowie Nachhaltigkeit von Finanzdienstleistern durchgeführt wurden.
Vom 6. bis 18. November 2022 findet im ägyptischen Sharm El-Sheikh die COP27, die diesjährige Weltklimakonferenz statt. Zu diesem Anlass wurde das Global Investor Statement an die Regierungen zur Klimakrise aktualisiert. Der AKI ist einer der 604 Unterzeichner des Investor Statements und hat sich den Aufrufen der Investoren an die Regierungen angeschlossen. Zentral für Investoren ist das Thema Stärkung der Offenlegung von Klimadaten im gesamten Finanzsystem durch:
a. Verpflichtende TCFD-konforme Berichterstattung für die größten Unternehmen und Finanzinstitute
b. Die öffentliche Offenlegung von wissenschaftlich fundierten, unabhängig überprüfbaren Klimaschutzplänen für börsennotierte und große, nicht börsennotierte Unternehmen, Vermögensverwalter und regulierte Vermögenseigentümer, die sich am 1,5-Grad-Pfad orientieren.
c. Koordinierung und Förderung der Kohärenz der globalen Finanzregulierung in den Bereichen der obligatorischen Offenlegung von Klimarisiken
Seit Anfang 2022 erleben wir eine neue Phase in der öffentlichen Haltung zu ESG, also Nachhaltigkeit in der Geldanlage. Ein Auslöser war die Aufnahme von Gas und Atom in die EU-Taxonomie zum Jahreswechsel, der zum Türöffner wurde für die Debatte, ob nun auch Rüstung als sozial nachhaltig gelten kann. ESG war nicht mehr länger konsequent evidenz- und wissenschaftsbasiert und kann darum leichter in ideologische Auseinandersetzungen geraten – was seither zunehmend zu beobachten ist. Kirchliche Investor:innen, die ESG nicht nur anwenden, sondern seit Jahrzehnten auch maßgeblich mitgestalten, sind herausgefordert, ihren Ansatz ethisch-nachhaltiger Geldanlage nicht nur innerhalb der Community institutioneller Investor:innen plausibel darzulegen, sondern auch im kirchlichen Umfeld. Hier dazu ein Beitrag von Karin Bassler.
Ohne eine soziale Taxonomie fehlt den Investoren und Unternehmen eine klare Leitlinie dafür, was als "sozial" zu verstehen ist. In einer solchen Situation wären Investoren und Unternehmen nicht in der Lage, ihre Investitionen und Aktivitäten in den Bereichen zugängliche Gesundheitsversorgung, sozialer Wohnungsbau, soziale Dienstleistungen, Menschen- und Arbeitnehmerrechte als nachhaltig zu klassifizieren. Antje Schneeweiß erläutert in ihrer Erklärung das Warum und das Wie einer Sozialen Taxonomie
Am 10. März 2022 stellte sie den Abschlussbericht an die Kommission vor. Die Präsentation des Webinars kann hier heruntergeladen werden. Hier ist der Link zum Mitschnitt